--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 20250217 Die Schattenseiten des Solarbooms Link avenir suisse Im Sommer gibt es in Europa und auch in der Schweiz immer öfter Überschüsse an Solarstrom. Doch diese Mengen lassen sich derzeit nur unter exorbitanten Kosten für den Winter speichern. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- avenir suisse und die Pumpspeicherwerke - welch ein Flop! Grundsätzlich wäre das ja ein guter und wichtiger Artikel. Es ist richtig und wichtig, dass namhafte Stimmen auf die grosse Problematik des überbordenden Ausbaus des Solarstroms hinweisen: Es sind dies die eklatante Schwäche des Solarstroms im Winter und die gefährliche Überproduktion im Sommer.
Aber bitte doch nicht bar jeglicher Sachkenntnis und mit zwei derart schrecklichen Fehlern. Zum Ersten muss die saisonale Speicherung (Sommer -> Winter) in Speicherkraftwerken und nicht in Pumpspeicherwerken erfolgen und zum Zweiten müssen auch nicht die gesamten 15 TWh in den Winter transferiert werden - die Hälfte oder weniger würden vermutlich auch genügen. Wie kann so etwas passiere? Bei einem „Think-Tank“? In solchen Situationen schiesst mir immer der brillante Werbeslogan der Firma Conrad Electronic durch den Kopf: „Wir haben nicht nur Produkte - wir haben auch Ahnung“ Gibt es denn bei so einem Artikel niemand bei „avenir suisse“ der gegenliest - mit etwas Ahnung? Natürlich liegen die beiden Wörter Speicherkraftwerk und Pumpspeicherwerk nahe beieinander, es sind aber gänzlich andere Anlagen mit komplett anderen Aufgaben, Funktionen, Zielen und Kostenrahmen. Pumpspeicherwerke dienen zum kurzzeitigen Ausgleich von Lastspitzen im Netz, haben kleine Speicherbecken, die regelmässig geleert und wieder gefüllt werden (die im Artikel referenzierte Nant de Drance in maximal 20 Std.), und können daher nicht als Langzeitspeicher genützt werden. Die Energiebilanz der Pumpspeicherwerke ist zwischen null und sehr wenig. Theoretisch gleichen sich der Eergiebedarf fürs Pumpen und der Energiegewinn beim Turbinieren aus. Positive Effekte: Wasserzufluss aus dem Einzugsgebiet - Negative Effekte: Verluste aller Art. Für die saisonale Speicherung grosser Energiemengen sind die grossen Speicherseen der Speicherkraftwerke in den Alpen gefragt. Daher auch die Erhöhung der Staumauern im Mantelerlass. Also riesige Becken wie die Grande Dixance, Grimselsee, Lago di Lei, Lac d'Emosson, … Um dies zu erreichen würde es genügen, mit Hilfe des Solarstroms das turbinierte Wasser über oberirdisch geführte Leitungen wieder in den Speichersee hoch zu pumpen. Dabei erfolgen turbinieren und hochpumpen des Wassers völlig unabhängig voneinander und ohne jegliche Interdependenzen. Das geht bei einem verhältnismässig geringen Kostenaufwand. Vgl. dazu mein Konzeptvorschlag „Alpines Speicherkraftwerk mit solar gestütztem Speichersee”. Ausserdem: Von einem „Think-Tank“ würde ich erwarten, dass nicht nur ein Verweis auf eine unzulängliche Energiestrategie thematisiert wird, sondern, dass auch ein Vorschlag kommt, wie es denn real weiter gehen soll. Ich empfehle „avenir suisse“ dringend diesen grundfalschen Artikel zurückziehen bzw. eine Korrigenda schreiben!
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AuthorHans Furrer, Bülach Kategorien
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März 2025
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